Fleisch

Aus Secret Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Fleischproduktion Getreide
Denke nach, bevor du kaufst

Fleisch ist für die Gesunderhaltung des Körpers nicht notwendig und in den Mengen, die heutzutage verzehrt werden, eher abträglich. Es ist eigentlich als Genussmittel zu bezeichnen. Das Bewusstsein für die Folgen des Fleischkonsums wächst und in einigen Ländern ist bereits ein Rückgang zu beobachten.

Der riesige Fleisch-Konsum der Menschen und die dafür praktizierte Massentierhaltung sind das größte Umweltproblem der Erde.

Dieser Artikel nennt Gründe, die gegen den übermäßigen Fleisch-Konsum sprechen und liefert interessante Fakten rund um den Fleisch-Verzehr.

Gesundheitliche Risiken

Ein häufiger Grund und Argument für reduzierten Fleischkonsum sind die gesundheitlichen Vorteile. Früher dachte man, dass Fleisch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung sei. Heute weiß man, dass das Gegenteil der Fall ist: Fleisch ist ein Genussmittel und für den Großteil der heutigen Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gicht, Osteoporose mitverantwortlich.

Durch einen erhöhten Konsum von tierischen Proteinen und Fetten steigt das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten, Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes.

Fleisch macht das Essen nicht schlechter,
aber den Esser.

Karlheinz Deschner

Weitere gesundheitliche Risiken sind:

  • Aufnahme von Antibiotika (führt zu Resistenzen)
  • Aufnahme von Hormonen (stört den Hormonhaushalt des Menschen, verringert Zeugungsfähigkeit)
  • Leichengifte bei unsachgemäßer Verarbeitung oder Lagerung (Gammel-Skandale)
  • Energieaufnahme von Todesangst welche die Tiere vor der Schlachtung erleben
  • Verstärkte animalische Verhaltensweisen (Soldaten wird Fleisch gegeben damit sie zum "Tier" werden)

93% des Giftes,
welches du täglich über deine Nahrung aufnimmst,
kommen aus Tierprotein.

Zahlen zum Fleischkonsum

Durchschnittlich ist ein Deutscher in seinem Leben rund 7.000 kg Fleisch (in durchschnittlich 71 Jahren).[2][3]. Doch in den letzten Jahrzehnten verminderte sich der Fleischkonsum deutlich (15 Prozent in den 25 Jahren von 1989 bis 2014) und der Anteil der Vegetarier nimmt deutlich zu.

Von 2018 bis 2021 ist der Fleischkonsum in Deutschland pro Kopf von 61 kg auf 55 kg gesunken.[4] In manchen Kreisen wird es zum Trend, sich fleischlos zu ernähren und es wird erwartet, dass der Pro-Kopf-Verbrauch weiter sinken wird. Dies wird unter Anderem davon abgeleitet, dass fleischkritische Gruppen besser informiert und sozial besser gestellt sind und tendenziell als gesellschaftliche Meinungsführer auftreten.[5]

Der Mensch beginnt dort,
wo die Barbarei des Fleischessens aufhört.

Helmut F. Kaplan

Der Fleischverzehr teilt sich statistisch in etwa wie folgt auf:

  • 945 Hühner
  • 46 Truthähne
  • 46 Schweine (54,1 kg pro Jahr)
  • 37 Enten
  • 12 Gänse
  • 4 Kühe und Kälber
  • 4 Schafe und Lämmer
  • 1 Ziege

Das macht über 1090 Tiere, die ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich isst.

Weitere Zahlen:

  • Ein deutscher Mann isst täglich durchschnittlich 160 Gramm Fleisch, eine deutsche Frau 83 Gramm.[3]
  • Im niedersächsischen Wietze entstand 2013 Europas größter Schlachthof für Geflügel. Er wurde mit 6,5 Millionen Euro aus Steuergeldern subventioniert. In dem Schlachthof sollen täglich 430.000 Hühner geschlachtet werden. [6]
  • Stand Juli 2012 aßen ca. 2,7 Millionen Leute täglich in den McDonalds-Filialen Deutschlands. Jeden Tag konsumieren diese Leute mehr als 120.000 Kilogramm Hackfleisch in ihren Burgern. Das bedeutet, dass fast jeder dritte Landwirt in Deutschland auch McDonalds beliefert [7].
  • Der Fleisch-Verzehr in Deutschland ging im Jahre 2012 nach vorher nur "leichtem Abwärtstrend" um deutliche 2,1 Kilogramm pro Person zurück.[8] Ein ähnlich starker Rückgang ist im Jahr 2013 nicht ausgeschlossen. Dies, zumal ein Rückgang der Lebensmittelskandale auch nicht in Sicht ist.
  • In Deutschland arbeiten 28.000 Menschen in der Fleischindustrie.[9]
  • Die Prognosen der Welternährungsorganisationen sagen, dass sich die Nachfrage nach Fleisch weltweit bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird.
  • 45 Prozent der eisfreien Landflächen dieser Erde werden für die Viehhaltung benutzt.[10]
  • Drei Viertel aller Fischbestände sind aufgebraucht durch Überfischung.[10]
  • 80 Prozent der in den USA verkauften Antibiotika gehen in die Viehzucht.[10]
  • Mindestens jedes vierte Tierprodukt stammt von einem kranken Nutztier.[11]

In einer Talkshow Anfang 2017 zeigte der populäre "Neuzeit-Philosoph" Richard David Precht einige krass widersprüchliche Entwicklungen auf:

Im gleichen Maß, in dem die Zahl Vegetarier und Veganer angestiegen ist, ist auch das Ausmaß an Massentierhaltung angestiegen.

So sehr sich auch immer mehr Empathie für Tiere bei Tötungsabsichten entwickelte, so stiegen auch der Fleischverbrauch und die Toleranz für Massentierhaltung an.

Umwelt-Problematik der Fleisch-Produktion

Treibhausgase und Klimawandel

Viele Menschen gehen davon aus, dass die Verbrennung von fossilen Energien der Hauptgrund für den Klimawandel ist. Doch es ist die Massentierhaltung.[10]

Die Viehzucht ist für bis zu 51 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich[10]. Sie produziert mehr Treibhausgase als alle Fahrzeuge der Welt zusammen (laut Welternährungsorganisation 50 Prozent mehr als alle PKW, LKW, Züge, Schiffe und Flugzeuge zusammen[12]). Der Hauptgrund ist, dass Rinder das Gas Methan ausscheiden. Methan ist 25 mal zerstörerischer als Kohlendioxid[13]. Die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch ist so klimaschädlich wie eine Autofahrt von 250 Kilometern.[14]

Getreide-Bedarf

Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, werden je nach Quelle 4 bis 16 Kilogramm Getreide oder Soja benötigt.[15][16][17]

40[12] bis "fast 50"[10] Prozent der weltweiten Getreideernte werden an "Nutztiere" verfüttert.

Alle Schlachttiere auf der Welt zusammengenommen verbrauchen eine Futtermenge, die dem Kalorienbedarf von 8,7 Milliarden Menschen entspricht.[17]

Gleichzeitig leiden fast 900 Millionen Menschen weltweit an Hunger [18] - und das, obwohl weltweit genug pflanzliche Lebensmittel produziert werden können, um mehr als 10 Milliarden Menschen zu ernähren.

Um eine Kilokalorie Nahrung aus tierischen Lebensmitteln zu erzeugen, werden durchschnittlich 7 pflanzliche Kilokalorien benötigt [19].

Verhältnis Getreideverbrauch zu Fleischerzeugung [17]:

  • Geflügel: 12:1
  • Rind: 10:1
  • Schwein: 3:1 bis 4:1 (je nach Quelle)

Wasser-Bedarf und -verschmutzung

Die Fleischproduktion verschlingt sehr viel kostbares Wasser. Laut [10] gehen 30 Prozent allen Wassers, welches auf der Erde verbraucht wird, in die Viehzucht. Gleichzeitig haben etwa 3 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser[20]. Problematisch ist zudem, dass die Futterproduktion der Masttiere oft in ärmeren Ländern passiert. Diese haben sowieso schon Probleme mit der Trinkwasserversorgung und müssen das Wasser dann für die Tiere verwenden.

Wasserverbrauch bei der Produktion von verschiedenen Lebensmitteln laut [17]:

  • 1 kg Weizen: 106 Liter
  • 1 kg Kartoffeln: 150 Liter
  • 1 kg Schweinefleisch: 9.700 Liter
  • 1 kg Rindfleisch: 32.000 Liter

Laut [21] verbraucht die Produktion von 1 Kilogramm Fleisch etwa die 1000-fache Menge an Wasser als die Produktion von 1 Kilogramm Getreide.

Die Viehzucht ist der Hauptgrund für die weltweite Wasserverschmutzung[10].

Abholzung von Regenwäldern und Monokulturen

Die Massentierhaltung ist der Hauptgrund für die Regenwaldzerstörung und das Artensterben. Durch Lebensraumverlust sterben jeden Tag 100 Spezies aus.[10]

Der Regenwald wird vor allem aus diesen 2 Gründen abgeholzt und gerodet:

  • für den Anbau von Soja als Mastfutter für europäische Tiere
  • für mehr Weideflächen für südamerikanische Rinder.

Meine Ansicht ist, dass wir,
die für die Schonung der Tiere eintreten,
ganz dem Fleischgenuss entsagen und auch gegen ihn reden.
So mache ich es selber.

Das Mastfutter wird oft in Monokulturen angebaut. Dies bringt wiederum oft einen starken Pestizid- und Gentechnik-Einsatz mit sich.[12]

Gülle-Problem

Bei der Produktion von einem Kilogramm Fleisch entstehen circa 6 Kilogramm Gülle. In Regionen mit intensiver Massentierhaltung sind die Folgen eine Versäuerung und Überdüngung der Böden sowie die Verunreinigung von Grund- und Trinkwasser. Weitere Folgen sind – je nach Lage – die Verödung von Grünland und Waldsterben. Auch die Fauna wird durch die Überdüngung geschädigt (insbesondere große Insekten), was negative Auswirkungen auf gesamte Ökosysteme hat.[12]

Phosphat-Problematik

Phosphat ist ein essentieller Nährstoff für Pflanzen. Dadurch, dass Futter häufig aus dem Ausland importiert wird, importieren wir große Mengen dieses Minerals, das Tiere über ihre Exkremente wieder ausscheiden. Dadurch entsteht eine schädliche Über- und im Ausland eine Unterversorgung, die voraussichtlich noch in diesem Jahrhundert zu gravierenden Problemen führen wird. [12]

Die Tiere in der Fleisch-Produktion

Mit folgenden Missständen haben die Tiere in der Lebensmittel-Produktion für den Menschen unter Anderem zu kämpfen:

  • Massentierhaltung / Tierfabriken
  • Unwürdige Lebensbedingungen (auf engstem Raum, kein Sonnenlicht)
  • Artfremde Ernährung (zum Beispiel Knochenmehl für Vegetarier wie Kühe)
  • Tiertransporte

Solange Menschen denken,
dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen,
dass Menschen nicht denken

Unbekannt

Alternativen zum Fleisch-Konsum

Eine gesunde Alternative zum Essen von Fleisch ist eine reine pflanzliche Ernährung (Veganismus). Im Gegensatz zum Essen von Tierprodukten verbraucht das Essen von Pflanzen[10]

  • 16 mal weniger Landfläche
  • 13 mal weniger Wasser
  • 11 mal weniger Öl
  • und erzeugt 50 Prozent weniger Emmissionen.

Verschiedenes

  • Für die Produktion seiner Lebensmittel verwendet McDonalds gentechnisch verändertes Soja[7].
  • Verarbeitetes Fleisch - insbsondere gepökeltes und geräuchertes, Dosenfleisch - ist für vielen internationalen Studien nach deutlich an der Entstehung von Krebs, besonders Darmkrebs, beteiligt. Daher stufte die WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) verarbeitetes Fleisch als "karzinogen" hoch. Unverarbeitets rotes Fleisch ist als "wahrscheinlich karzinogen" eingestuft.[22]
  • Die Indianer und Aborigines ernähren sich unter Anderem von Tieren. Wenn sie ein Tier erspähen (und dann töten), bedanken sie sich, dass sich das Tier ihnen "zur Verfügung" gestellt hat.

Wo immer ein Tier
in den Dienst des Menschen gezwungen wird,
gehen die Leiden, die es erduldet, uns alle an.

Von Fa. Herta zu Gut Hermannsdorf

In der Planet-Wissen-Sendung "Vom Fleischfabrikanten zum Biobauern" vom 10.11.14 berichtet Karl Schweisfurth über seinen beeindruckenden Lebensweg vom größten Fleischfabrikanten Europas (Fa. Herta) zum erfolgreichen Pionier in ökologisch-ethischer Fabrikation und symbiotischer Tierhaltung. In seinem 54.Lebensjahr verkaufte er das Unternehmen Herta und begann mit völlig neuen Zielen und Methoden die Hermannsdorfer Landwerkstätten aufzubauen. Heute (2014) macht Karl Schweisfurths Konzept 15 Millionen Euro Umsatz jährlich und er berät andere Umstiegs-Interessierte verschiedener Länder zum Aufbau ähnlicher Projekte.

Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit;
der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung.

Leo Tolstoi

In der Sendung sagt Karl Schweisfurth, dass er überzeugt ist, dass die konventionelle Massenproduktion mit ihren Methoden keine Zukunft hat und in wenigen Jahrzehnten die Erde eher kahlgefressen sein wird von der Tierproduktion für wohlhabende Fleischfresser, wenn die Menschheit "die Kurve nicht kriegt". (Auch aktuelle Fakten zur bisherigen Situation der Massenproduktion werden in der Sendung mit aufgeführt.) In seinen Büchern* zeigt Schweisfurth Wege auf, wie jeder dazu beitragen kann, dass die Menschheit die Kurve kriegt.

Bis auf weiters

Das Messer blitzt, die Schweine schrein,
Man muss sie halt benutzen,
Denn jeder denkt: »Wozu das Schwein,
Wenn wir es nicht verputzen?«

Und jeder schmunzelt, jeder nagt
Nach Art der Kannibalen,
Bis man dereinst »Pfui Teufel!« sagt
Zum Schinken aus Westfalen.

(Wilhelm Busch, Schein und Sein)

Aktiv sein

tr

Alles Wissen ist schön und gut. Doch um dein Leben wirklich zu verbessern, musst du schlussendlich aktiv werden.

Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Fleisch“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

Bücher

Weiterlesen


Artikel

Videos

   

Weblinks

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. LebensWandelSchule-Podcast mit Dr. Ruediger Dahlke, Folge #187: Welche Vorteile habe ich durch vegane Ernährung?, abgerufen am 28.4.2021
  2. Ausstellung Mensch in Zahlen im Universum Bremen, Mai 2013
  3. a b Doku "Deutschland - Wie wir leben (3/3)", 2014
  4. Fleischkonsum der Deutschen sinkt , abgerufen am 22.3.2023
  5. https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Genereller-Trend-zu-sinkendem-Fleischkonsum-in-Deutschland-1210925.html
  6. Schlachten im Millisekundentakt, abgerufen am 3.5.2023
  7. a b https://foodwatch.de/newsletter/newsletter_archiv/2012/zwangsernaehrung_mit_gentechnik_unterstuetzer/index_ger.html
  8. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/fleischverzehr-2012-groesster-rueckgang
  9. https://www.youtube.com/watch?v=wi8rMOiOQYY
  10. a b c d e f g h i j The Most Shocking 1.5 Min Video the World Must See!, Info-Video über die Massentierhaltung von den Machern des Filmes Cowspiracy*, abgerufen am 23.11.2015
  11. Wir machen Nutztiere systematisch krank, Zeit-Artikel vom 22.9.2016, abgerufen am 19.7.2019
  12. a b c d e Professoren gegen die organisierte Verantwortungslosigkeit (Massentierhaltung), abgerufen am 5.10.2010
  13. Umweltbundesamt: Die Treibhausgase, abgerufen am 17.3.2016
  14. Co2Libri-Broschüre der Stadt Freiburg, März 2009
  15. https://www.oroverde.de/fileadmin/user_upload/PDF/Arbeitsblaetter/Fleisch/09.05_LI_Zahlen_Fakten_zum_Fleischkonsum_neu2.pdf
  16. https://www.pro-regenwald.org/hg_fleisch
  17. a b c d Vegetarisch Leben - Die Vorzüge fleischloser Ernährung* von Armin Risi und Ronald Zürrer | Kapitel 2 (Fleischproduktion, Welthunger und Naturzerstörung)
  18. Newsletter des Umweltinstitut München am 12.10.2012
  19. https://www.newstroll.de/archiv/?id=51243&oid=12133&jahr=2012&nid=184243
  20. https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkwasser#Entwicklungsl.C3.A4nder, abgerufen am 17.3.2016
  21. Oroverde - Zahlen & Fakten zum Fleischkonsum Quelle: „Future protein supply“, Institute for Environmental Studies, Aiking 2010
  22. Meldung Okt 2015, die Welt