Wasserkraft
Strom ist eine Ressource, an die wir uns als immer verfügbar gewöhnt haben. Wir benötigen ihn zum Aufladen unserer technischen Geräte, zum Kochen und Waschen, in allen Zimmern unserer Häuser und Wohnungen.
Was jedoch, wenn wir nicht genug Strom haben, weil wir ihn nicht speichern können? Wenn wir ohne die Kernkraft und Kohleenergie keine regelmäßige Stromquelle mehr haben, da Solar- und Windkraft nicht immer ertragreich sind?
Wasserkraft ist eine nachhaltige Methode der Energiegewinnung, die in Deutschland und vor allem im Bundesland Bayern gut genutzt werden kann. Dort liegen Seen und fließen Flüsse optimal und bilden die Voraussetzung für die Wasserenergie.
In diesem Artikel kannst du Zahlen zur Wasserkraft lesen sowie Vor- und Nachteile der Wasserkraft.
Wie entsteht Energie in einem Wasserkraftwerk?
Mithilfe der natürlichen Bewegung des Wassers wird in einem Wasserkraftwerk Energie gewonnen. Es strömt durch Turbinen und wird mit einem Generator in elektrischen Strom umgewandelt. Dieser kann dann ins Stromnetz eingespeist werden. Dafür gilt die Formel: Wassermenge x Gefälle, also Höhenunterschied des Gewässers vor und nach dem Kraftwerk. Ein Laufwasserkraftwerk arbeitet rund um die Uhr, während ein Pumpspeicherkraftwerk Wasser speichert und nach Bedarf verarbeitet.[1]
Wasserkraftwerke in Deutschland
Wasserkraft in Bayern
Bayern ist aufgrund seiner topografischen Voraussetzungen (Höhenunterschiede, viel Regenfall und Quellzuflüsse) das Bundesland mit den meisten Wasserkraftwerken. Bis zum Jahr 1930 wurde mit Wasserkraft der gesamte Strombedarf des Freistaats gedeckt.[1]
Ab den 1960er Jahren wurden jedoch zwei Drittel der Wasserkraftwerke aufgrund von fossiler und Kernenergie stillgelegt.[2] Im Jahr 2023 gibt es noch rund 4.100 Wasserkraftwerke in Bayern,[1] das ist mehr als die Hälfte aller Wasserkraftanlagen Deutschlands.[2]
Wasserkraft in Europa und Deutschland
Es gibt in ganz Europa noch viel ungenutztes Potential für die Wasserkraft: erst 34% der Möglichkeiten sind schätzungsweise erschlossen. Trotzdem werden in Europa zwei Drittel der weltweiten Wasserkraftanlagen hergestellt.[3]
In Deutschland gibt es im Jahr 2023 rund 7.300 Wasserkraftwerke.[4] Der Anteil des Stroms, der durch Wasserkraftwerke in Deutschland erzeugt wird, belief sich im Jahr 2022 auf 8,6 Prozent der erneuerbaren Energien[5] und 3 Prozent des gesamt erzeugten Stroms[6].
Die heimische Wasserkraft als sichere Alternative zu fossilen Brennstoffen hat sich bestens bewährt. Als bedeutendste regenerative Energiequelle versinnbildlicht sie das entscheidende Antriebsrad für eine neue Orientierung in der Energieversorgung.
Wasserkraft Vor- und Nachteile
Vorteile
Wasserkraftwerke sind zuverlässig (immer verfügbar), haben eine hohe Effektivität (90% der nutzbaren Wasserkraft kann in Strom umgewandelt werden) und der Strom kann dezentral gewonnen werden, muss also nicht transportiert oder importiert werden.[1]
Wasserkraft bedeutet Klimaschutz, da diese Art der Stromgewinnung kein CO² erzeugt. Und sie trägt zudem zu einer Stabilisierung des Stromnetzes bei.[7] Selbst bei einem Blackout oder Störereignis können Wasserkraftwerke die Stromversorgung stabilisieren.[2]
Außerdem ermöglichen die Stauräume vor Wasserkraftwerken mehr Artenvielfalt, da sie sich zu Biotopen wandeln. Fischtreppen ermöglichen eine uneingeschränkte Fischwanderung. Sogar die Wasserqualität wird durch Sauerstoffanreicherung verbessert.[7]
Die Kraftwerke können außerdem Uferbereiche vor Hochwasser schützen, indem sie das Wasser stauen.[1]
Die Rechenanlagen von Wasserkraftwerken reinigen die Gewässer von Tonnen an (Plastik-)Müll.[2]
Wasserkraft hilft beim Erreichen von einigen der von den Vereinten Nationen formulierten Nachhaltigkeitsziele (SDGs).[3]
Nachteile
Der Bau eines Wasserkraftwerks erfordert hohe Investitionskosten.
Der Standort muss gewisse Voraussetzungen aufweisen. Gebirgsland ist besser als Flachland zur Energiegewinnung.
Weiterlesen
Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.
- ↑ a b c d e Infoheft: Wasserkraft in Bayern. Wo sich blaue Energie und grüner Strom treffen.
- ↑ a b c d Infoheft: 14 Fakten zur Wasserkraft in Bayern
- ↑ a b Infoblatt: EREF: Kleinwasserkraft. Treibende Kraft zur Dekarbonisierung und Flexibilität zukünftiger Stromsysteme
- ↑ Bundesverband deutscher Wasserkraftwerke: Wasserkraft in Zahlen, abgerufen am 27.7.2023
- ↑ Statista: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland nach Energieträger im Jahr 2022, abgerufen am 27.7.2023
- ↑ Statista: Anteil der Wasserkraft¹ an der Bruttostromerzeugung in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2022, abgerufen am 27.7.2023
- ↑ a b Infoheft: Kleinwasserkraft und der europäische Green Deal von EREF (European Renewable Energies Federation)
